Jedes Jahr fallen in Norwegen fast 2 Millionen Tonnen Bauabfälle an, und zusätzlich werden etwa 200.000 Tonnen Möbel und Einrichtungsgegenstände weggeworfen. Die Bauindustrie muss sich angesichts des grünen Wandels dringend umstellen, denn diese Zahlen müssen bis 2030 halbiert werden.
Unsere Beraterin im Bereich Kreislaufwirtschaft, Elin Hansen, hat klare Vorstellungen davon, wie die durch Loopfront ermittelten „Gebäude- und Materialpässe" ein wichtiger Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft sein können.
Welche Herausforderungen kann Loopfront in der Baubranche lösen?
Die Bauindustrie steht vor großen Herausforderungen. Eine Wiederverwendung von Baumaterialien sollte schon längst Standard sein. Doch heute entstehen bei Neubauprojekten immer noch Materialüberschüsse sowohl durch Zuschnitt als auch durch Fehlbestellungen. Große Mengen an Materialien, die Potential zu Wiederverwendung haben, werden nach Umbau und Renovierung weggeworfen, während neue Materialien und Ressourcen für kaum vorstellbare Summen gekauft werden. Es gibt ein deutliches Potenzial für eine bessere Nutzung der Ressourcen, was sowohl für die Industrie als auch für die Umwelt große Vorteile hat.
Loopfront ist eine digitale Plattform, die genau diesen Bedarf deckt. Wir haben eine Technologie entwickelt, die eine schnelle und effiziente Vermessung und Kartierung von Gebäudeteilen und Mobiliar ermöglicht.
In der Loopfront-Plattform werden Baumaterialien nach der Tabelle der Bauelemente registriert und katalogisiert. Auch Möbel und Einrichtungsgegenstände können erfasst werden. Darüber hinaus können Bilder direkt über das Handy gespeichert und eindeutige QR-Codes über Aufkleber mit jedem einzelnen Objekt verknüpft werden. Die Bewertung der Gebrauchstauglichkeit kann bei der Registrierung erfolgen, aber auch nachträglich - zusammen mit der FDV-Dokumentation - ergänzt werden. So ist es möglich, in wenigen Tagen - statt Wochen oder Monaten - einen vollständigen Überblick über alle verfügbaren Materialien zu erhalten.
Was sind die Vorteile einer frühzeitigen Prüfung zur Wiederverwendung von Materialien mit Loopfront?
Sich einen systematischen Überblick über die eigenen Ressourcen zu verschaffen, kann sich für viele wie eine Revolution anfühlen
Die einfachste Kreislauflösung ist die interne Wiederverwendung im Ökosystem Ihrer eigenen Organisation, entweder durch die Wiederverwendung von Materialien und Innenausstattung in einem anderen Gebäude oder durch die Umgestaltung von Materialien innerhalb desselben Gebäudes. Darüber hinaus ermöglicht eine frühzeitige Bestandsaufnahme die Festlegung genauerer Ziele für Projekte und Beschaffungen oder sogar die Änderung geplanter Beschaffungsprozesse.
Die Plattform erleichtert auch die Zusammenarbeit mit anderen Beteiligten. Auf der Plattform können Sie den Zugang interner Nutzer:innen zum System verwalten oder externen Nutzer:innen Zugang zu bestimmten Standorten gewähren. Auf diese Weise können alle Beteiligten - von Planungsteams und Auftragnehmer:innen bis hin zu Dienstleister:innen und anderen Ökosystemen - Zugang erhalten, um Materialien einzusehen, zu reservieren oder an Lösungen zu arbeiten.
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