Im Jahr 2012 veröffentlichte die Universitätszeitung Universitetsavisa den Artikel "Gode møbler går på dynga" (Gute Möbel landen auf der Mülldeponie), in dem enthüllt wurde, dass die NTNU solide und brauchbare Büromöbel einlagert, die auf der Mülldeponie landen, anstatt wiederverwendet zu werden. Dies ist ein Umstand an Norwegens größter Universität, der schon lange vorherrscht, aber jetzt ergreift die NTNU Maßnahmen zur Wiederverwendung von Möbeln und Inventar, die jährlich von etwa 7.600 Mitarbeiter:innen und fast 42.000 Student:innen verwendet werden. Wir haben deshalb eine dieser Studentinnen interviewt, die Architekturstudentin Elisabeth Freundorfer, die mit Hilfe von Loopfront Materialien an der NTNU registriert hat.
Foto von Irhana Šehović. Elisabeth Freundorfer und Vilde Vår Høydahl registrieren Materialien an der NTNU
Um die EU-Vorgabe von 70 % Wiederverwendung und Recycling von Materialien zu erreichen, ist es von entscheidender Bedeutung bei Bau- und Abbruchprojekten digital interagieren zu können. Der erste und wichtigste Schritt in diesem Prozess ist die Kartierung der verfügbaren Materialressourcen. Wie navigiert man durch diesen Prozess?
Bei der Verwendung der Loopfront App ist die Erfassung von verfügbarem Material recht intuitiv und daher einfach zu handhaben. Nach der Anmeldung und der Erstellung eines Projekts (z. B. eines Campusgebäudes) können Materialien zum Standort hinzugefügt werden. Um diese zu registrieren, füllt man ein Formular mit verschiedenen Fragen zu den Eigenschaften der Materialien aus. Diese Fragen leiten Sie durch den Registrierungsprozess.
Wie lange dauert es Materialien in einem Campus-Gebäude zu registrieren?
Natürlich dauert es seine Zeit, denn es gibt einfach so viele Materialien, die wiederverwendet werden können. Aber wenn man die Menge bedenkt, geht die Registrierung überraschend schnell. Vor allem, wenn erst einmal eine Grundlage für die verschiedenen Arten des im Gebäude vorhandenen Inventars geschaffen ist, können z. B. Türen mit kleinen Detailänderungen dupliziert werden, anstatt einen komplett neuen Eintrag zu erstellen. Auf diese Weise ist es uns gelungen, etwa 3000 Materialien in etwa 50 Arbeitsstunden zu erfassen. Das ist ungefähr eine Minute pro Objekt.
Haben Sie irgendwelche signifikanten Auswirkungen der Registrierung von Materialien auf dem Campus gesehen?
Große Veränderungen brauchen Zeit und ich habe nur ein halbes Jahr mit der Loopfront-Plattform gearbeitet, bevor der Campus aufgrund der COVID-Sperrung geschlossen wurde. Aber in dieser Zeit konnte ich zusammen mit einem Architekturstudenten einige Räume an der NTNU neu planen. Dafür war sehr hilfreich, einen Überblick über die verfügbaren Materialien zu haben, die wir bei unserer Planung berücksichtigen konnten, ohne immer das verfügbare Budget berücksichtigen und überprüfen zu müssen. In unserem speziellen Fall hat uns die Wiederverwendung gebrauchter Materialien dazu ermutigt, bei der Neugestaltung und Aufarbeitung alter Möbel kreativ zu werden und ihnen eine persönliche Note zu verleihen, damit sie in die neue Umgebung passen.
Warum denken Sie, dass viele Organisationen wie Schulen und Universitäten, die Wiederverwendung bisher nicht als Option in Betracht gezogen haben?
Ich gehe davon aus, dass es in einem ersten Schritt jemanden braucht, der die Chance der Wiederverwendung erkennt und eine führende Rolle bei der Änderung der bestehenden Wege übernimmt. Dies hängt eng mit der offensichtlichen Tatsache zusammen, dass die Wiederverwendung vorhandener Materialien anstelle des Kaufs neuer Materialien die Schaffung neuer Prozesse erfordert: Gebrauchte Gegenstände in gutem Zustand müssen irgendwo gelagert werden und jemand muss einen Überblick darüber haben, welche Materialien derzeit zur Verfügung stehen.
Langfristig spart die Wiederverwendung von Materialien jedoch Ressourcen, nicht nur beim CO2-Fußabdruck, sondern auch Geld für das Unternehmen, wenn Objekte wiederverwendet werden können, anstatt neue zu kaufen.
Ich persönlich bin der Meinung, dass Loopfront eine große Hilfe für die eingangs erwähnten Probleme bietet, da es eine einfache Registrierung des verfügbaren Materialbestands ermöglicht und eine Möglichkeit bietet immer einen Überblick darüber zu haben, was wann verwendet werden könnte.
Die Wiederverwendung von Materialien spart Ressourcen, nicht nur in Bezug auf den Verbrauch von CO2, sondern auch Geld für die Organisation, wenn Gegenstände wiederverwendet werden können, anstatt für neue zu bezahlen. Möchten Sie Unterstützung bei der Erreichung Ihrer Kreislaufziele und dabei Geld sparen? Kontaktieren Sie uns!