Die Baubranche ist verantwortlich für 40% der CO² Emissionen in Deutschland. Außerdem sind 52% der Bau- und Abbruchabfälle auf die Bauindustrie zurückzuführen. Eine „Bauwende“ ist unumgänglich, weg vom konventionellen Bauen, hin zu neuen, interdisziplinären, innovativen Lösungen.
"Kreislaufwirtschaft“ liegt in aller Munde und bringt neben neuen Ansätzen auch eine Reihe von neuen Begrifflichkeiten mit sich.
Die wichtigsten Begriffe haben wir einmal für euch zusammengefasst:
Kreislaufwirtschaft
In der Kreislaufwirtschaft sollen Lebenszyklen optimiert werden. Vorhandene Materialien sollen weiter genutzt und in ihrer Wertigkeit gehalten werden.
In der Linearwirtschaft, das System, was wir bisher praktizieren, werden Materialien so konstruiert und genutzt, dass sie nach ihrer ursprünglichen Nutzungsphase deponiert oder verbrennt werden.
Kreislaufgerechtigkeit
Kreislaufgerechtigkeit ist dann gegeben, wenn Materialien so konzipiert sind, dass sie nach ihrer ursprünglichen Nutzungsphase ohne Verlust ihrer vorherigen Qualität bzw. ihres vorherigen Wertes in eine nächste Nutzungsphase übergehen können.
Zu der Umsetzung fehlt es gerade noch an essenziellen Werkzeugen.
Loopfront ist ein Werkzeug, um Kreislaufgerechtes Bauen umzusetzen.
Anthropogenes (Rohstoff-)Lager
Hierbei handelt es sich um eine Lagerstätte von Rohstoffen, die menschengemacht sind. Diese wurden aus ihren natürlichen Lagerstätten entnommen, um weiter verarbeitet zu werden.
Sekundärrohstoffe
Bei Sekundärrohstoffen handelt es sich um Rohstoffe, die aus dem anthropogenen Lager gewonnen wurden. Das heißt, die ihre ursprüngliche Nutzungsphase schon durchlaufen haben und jetzt weiterverwendet werden.
Cradle to Cradle (C2C)
Ziel des „Cradle to Cradle“ Gedankens ist es, Materialien so herzustellen, dass sie nach Ende ihrer Nutzungsphase durch Rückbau, Wieder- oder Weiterverwendung weiter genutzt werden können. Dadurch kann die Abfallproduktion minimiert werden, Lebenszyklen maximiert und natürliche Ressourcen geschont werden.
Graue Energie
Ist die gesamte Energie, die über den Lebenszyklus in ein Material hineinfließt. Dieser umfasst Rohstoffgewinnung, Herstellung, Transport, Montage und die Verarbeitung. Die Graue Energie von Materialien erhält immer noch zu wenig Beachtung in der Bewertung von Materialien. Rückbau- und Wiederverwendungsprozesse verlängern nicht nur den Lebenszyklus von Materialien und ganzer Gebäuden, sondern verhindern auch, dass durch Abriss und Entsorgung noch mehr „verlorene“ Energie in ein Material investiert wird.
Lebenszykluskosten
Lebenszykluskosten sind die Kosten, die während des gesamten Lebenszyklus eines Materials entstehen.
Oft können diese Kosten schlecht nachvollzogen werden und werden in der Bewertung von Materialien nicht beachtet.
Durch Loopfront können diese Kosten sichtbar gemacht werden.
Ökobilanzierung
Die gesamten Grauen Energien, die in ein Material geflossen sind, können durch die Ökobilanzierung bewertet werden.
Mit Loopfront können ganze Gebäude ökobilanziert und Einsparungen sichtbar gemacht werden.
Urban Mining
Urban Mining beschreibt eine Rückgewinnung von Baumaterialien und Bauteilen, die bereits verbaut sind. Hierbei handelt es sich um Materialien des Bestandes, die nicht nach dem Gedanken der Kreislaufwirtschaft, der Rückbaubarkeit hergestellt wurden.
Materialpass / Bauwerksdokumentation
In einem digitalen Materialpass werden alle Materialien eines Gebäudes aufgeführt. Darin werden alle Eigenschaften über ihre Konstruktion, Qualität, Nutzung, Abmessungen etc. aufgeführt.
Loopfront erstellt Materialpässe. Wichtig ist, dass die untersuchten Materialien in ihrer Art der Rückbaubarkeit bewertet werden.
Materialien nach ihrer Art Rückbaubarkeit bewerten:
Hier führen wir Möglichkeiten auf Materialien im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu nutzen:
Recycling
Bei diesem Verwertungsverfahren werden Materialien, die häufig schon am Ende ihres Lebenszyklus stehen, aufgewertet. Sie werden für ihren ursprünglichen Zweck oder für einen anderen Zweck aufbereitet.
Upcycling
Ein Material wird weiterverwendet oder weiterverwertet. Durch diesen Prozess wird der ursprüngliche Wert, die Qualität und das Nutzen deutlich erhöht.
Downcycling
Ein schon verbauter Baustoff wird zwar wiederverwendet oder weiterverwertet, jedoch nimmt seine Funktion und Qualität im Vergleich zu vorher deutlich ab. Ein einfaches Beispiel ist die Verwendung von Bauschutt im Straßenbau.
Wiederverwendung
Bei einer Wiederverwendung werden Materialien sowohl in ihrer Form und Zusammensetzung als auch in ihrer Funktion wiederverwendet.
Weiterverwendung
Ein Material wird in gleicher Form und Zusammensetzung weiterverwendet, die Funktion ist allerdings eine andere als die Ursprüngliche.
Weiterverwertung
Ein Material wird in anderer Gestalt und Form weiterverwertet und genutzt.
Quelle: Urban Mining und kreislaufgerechtes Bauen, Heisel, Felix; Hebel, Dirk E. (2021), 1. Einführung Glossar
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