Die Kreislaufwirtschaft ist in der Bau- und Immobilienbranche in aller Munde. Dennoch ist die Menge der Bauabfälle, die dem stofflichen Recycling zugeführt werden, heute geringer als je zuvor. Laut SSB ist der Anteil der Bauabfälle, die im vergangenen Jahr entsorgt wurden, von 2016 bis 2018 um 10 % gestiegen. Dabei stammten 40 % der gesamten Abfallmenge aus dem Abriss von Gebäuden.
Obwohl einige Einzelpersonen, Unternehmen und Institutionen auf eigene Initiative Wiederverwendungsprojekte durchführen, besteht immer noch eine große Rechtsunsicherheit, die für viele ein Hindernis darstellt. Die Wiederverwendung kann jedoch einfach und rentabel sein, wenn man vorausschauend plant und mit Hilfe einiger einfacher Leitlinien die Grundlagen für die Wiederverwendung schafft.
Im Jahr 2018 veröffentlichte die Stadt Göteborg einen rechtlichen Leitfaden zur Wiederverwendung: Återanvänd i Göteborgs stad (Wiederverwendung in Göteborgs Stadt), der von Kretslopp och vatten (Kreislauf und Wasser) mit Unterstützung von Juristen des City Management Office und der Verwaltung Inköp och upphandling (Einkauf und Beschaffung) entwickelt wurde. Die Studie befasst sich mit der Wiederverwendung von Geräten und Einrichtungsgegenständen bis hin zu Möbeln und Baumaterialien. Der Leitfaden erläutert die Vorschriften für Schenkung, Kauf/Verkauf, Reparatur und Umgestaltung innerhalb und außerhalb der Stadtverwaltung.
Eines der in dem Bericht erläuterten Konzepte ist unter anderem die "Abfalltreppe", die Teil der schwedischen und EU-Gesetzgebung ist. Dabei handelt es sich um ein Modell, das verschiedene Stufen der Klimaeinsparung in der Abfallwirtschaft veranschaulicht. Am unteren Ende der Treppe steht die Deponierung, dann die Energiegewinnung, das Materialrecycling, die Wiederverwendung und schließlich die Vermeidung.
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Obwohl viele norwegische Unternehmen und Institutionen eine nachhaltige Entwicklung anstreben, gehen viele immer noch den scheinbar "einfachsten Weg", indem sie verbrauchen und dann wegwerfen. Dabei kann man leicht vergessen, dass man im Besitz riesiger Ressourcen in Form von bereits vorhandenen Materialien und Beständen ist.
Bis heute hat die norwegische Regierung keine vergleichbaren rechtlichen Leitlinien entwickelt. Da dieselben EWR-Verordnungen, die für die Wiederverwendung in Schweden gelten, auch für Norwegen gelten, kann der Göteborger Leitfaden als Studie für öffentliche norwegische Organisationen, wie z. B. Gemeinden, verwendet werden. Indem man über die Möglichkeiten der Wiederverwendung informiert, kann man den Kreislaufprozess erheblich vereinfachen. Es ist an der Zeit, dass wir die Wiederverwendung auf die Tagesordnung setzen, denn sie ermöglicht große Einsparungen in den Bereichen Wirtschaft, Bauabfälle und CO2, wovon wir alle profitieren.
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